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Der gestiefelte Kater
Inszeniert von Thomas Meuser
Eine Inszenierung von Thomas Meuser
Aufführung am 08.12.1991 in der Stadthalle zu Straelen
In Klammern () der Einlass


Und ewig rauschen die Gelder Ein Müller hatte drei Söhne, einen Esel und einen Kater. Als der Müller starb, bekam der älteste Sohn die Mühle, der zweite den Esel und für den jüngsten blieb nur der Kater. Als er aber darüber traurig war, dass er so wenig geerbt hatte, begann der Kater zu sprechen. ”Hör zu, ich bin kein gewöhnlicher Kater. Wenn du mir ein Paar schöne Stiefel machen lässt, will ich dir helfen." Der Müllersohn war sehr erstaunt, aber er ließ dem Kater ein Paar hohe Stiefel machen. Der Kater zog sie an und ging auf zwei Beinen wie ein Mensch zur Tür hinaus. Er ging hinaus in den Wald und fing Rebhühner in einem Sack. Dann brachte er sie zum König, denn er wusste, dass der König für sein Leben gern gebratene Rebhühner aß.
Und ewig rauschen die GelderDer König war über den Kater nicht wenig verwundert, besonders, als das Tier eine Verbeugung machte und sagte:"Diese Rebhühner schickt mein Herr, ein vornehmer und reicher Graf!" Der Kater bekam reichlichen Lohn; er trug das Gold zu dem armen Müllersohn und erzählte ihm alles. "Ich habe dem König auch gesagt, dass du ein Graf wärest," schloss er. Nun fing der Kater jeden Tag Rebhühner und bekam vom König jedes Mal viel Geld dafür. Eines Tages hörte er, da? die Königstochter nachmittags am See spazieren fahren wollte. Schnell lief er heim und sagte seinem Herrn: "Geh schnell zum See und bade dort!" der junge Müller tat es, und der Kater versteckte schnell seine Kleider. kaum war er damit fertig, da kam der Wagen mit dem König und der Prinzessin.

 


Und ewig rauschen die GelderGleich schrie der Kater: "Gnädigster König! Mein Herr, der Graf, badet im See. Nun haben Räuber seine Kleider gestohlen, und er kann nicht mehr heraus!" Da schickte der König einen Diener heim und ließ schöne Kleider bringen, die der junge Müller anziehen musste. Er durfte auch neben der Prinzessin in der Kutsche Platz nehmen, denn der König hielt ihn ja für den Grafen, der ihm immer die Rebhühner geschickt hatte. Der Kater aber ging zu Fuß vor der Kutsche her. Da sah er viele Leute, die auf den Wiesen und Feldern und im Wald arbeiteten, und fragte sie, wem das Land gehörte. Es gehörte alles einem mächtigen Zauberer. Der Kater sagte aber den Leuten: "Wenn der König euch fragt, wem das Land gehrt, so müsst ihr sagen: dem Grafen. Wenn ihr das nicht tut, wird es euch schlecht gehen." Die Leute staunten über den gestiefelten Kater und fürchteten sich vor ihm. 
Und ewig rauschen die GelderDer Kater ging direkt in das Schloss des Zauberers und fragte ihn: "Ist es wahr, dass du dich in jedes Tier verwandeln kannst? Kannst du ein Löwe werden?" "Das ist für mich eine Kleinigkeit", antwortete der Zauberer und stand schon als Löwe vor dem Kater. Dieser sagte: "Ich sehe, dass du wirklich ein großer Zauberer bist. Aber kannst du dich auch in ein ganz kleines Tier verwandeln, zum Beispiel in eine Maus? Das ist doch sicher viel schwerer." Kaum hatte der Zauberer die gestalt einer Maus angenommen, da machte der Kater einen Sprung, fing die Maus und fraß sie auf. Nun war der Zauberer tot.
Und ewig rauschen die GelderInzwischen fuhr der König mit seiner Tochter und dem Müllerssohn durch das Land und sah die Leute auf den Wiesen, auf dem Feld und im Wald arbeiten. Und immer, wenn er fragte: "Wem gehört dieses Land?" antworteten die Leute: "Dem Herrn Grafen." Der König wunderte sich immer mehr.  Endlich kamen sie zum Schloss. Der Kater stand am Eingang und sagte: "Herzlich willkommen im Schloss meines Herrn, des Grafen!" Das Schloss war fast größer und schöner als das Köngisschloss. Da beschloss der König, dem Grafen seine Tochter zur Frau zu geben, weil er doch keinen reicheren Schwiegersohn finden konnte. Als der König starb, wurde der Müllerssohn König, der gestiefelte Kater aber wurde Minister. 

Mitwirkende
Rolle/Funktion Darsteller
Der gestiefelte KaterUlrike Domsalla
KönigRolf-Ernst Senegacnik
KönigstochterClaudia Bonnes
Müller und ZaubererThomas Meuser
MüllerssöhneChristiane Bartsch
Marcel HüpenMartin Bordat
Wachen des KönigsFranz Maasackers
André an Mey (Klaus-Dieter)Christiane Bartsch
DracheMarcel Hüpen
Hinter den Kulissen
SpielleitungThomas Meuser
SouffleuseNelli Bienefeld
Kostüme/ Masken
Technik/Bühne /RequisitenBerthold Bordat