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Hänsel und Gretel 1990 Eine Inszenierung von Thomas Meuser Aufführung am 16.12.1990 in der Stadthalle zu Straelen In Klammern () der Einlass | |
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Aufführung in der Stadthalle Straelen am 16.12.1990 |
Am Rande eines großen Waldes wohnte ein
armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, Hänsel und
Gretel. Sie waren so arm, dass sie oft nichts zu essen hatten. Als nun
eine Teuerung kam, mussten sie jeden Abend hungrig zu Bett gehen. In ihrer
Not beschlossen die Eltern, die Kinder am nächsten Morgen in den Wald
zu führen und sie dort zurückzulassen. Gott sollte ihnen weiter
helfen. Aber Hänsel schlief nicht und hörte alles. Am nächsten
Tag, als sie in den Wald gingen, streute er kleine Steinchen auf den Weg.
Die Kinder blieben im Wald zurück, aber sie konnten durch die Steinchen
den Rückweg ins Elternhaus finden. Ein anderes Mal, als die Not wieder
groß war, wollten die Eltern ihre Kinderwieder in den Wald führen.
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Hänsel hörte wieder
alles und wollte nachts heimlich Steinchen sammeln, um sie auf den Weg
zu streuen. Aber die Haustür war verschlossen. Am nächsten Tag nahm er sein letztes
Stück Brot und streute kleine Bröckchen davon auf den Weg. So
hoffte er, den Rückweg aus dem Wald zu finden. Die Kinder blieben
allein im Wald zurück. Sie suchten nach den Brotbröckchen; aber
die Vögel hatten alle aufgepickt. So fanden Hänsel und Gretel
ihren Weg nach Haus nicht mehr und verirrten sich immer mehr im Wald. Sie
schliefen unter einem Baum, und am nächsten Morgen standen sie hungrig
auf, um weiter nach dem Weg zu suchen. Plötzlich sahen sie ein seltsames
kleines Häuschen. Es war aus Brot gebaut, das Dach war mit süßen
Kuchen gedeckt und die Fenster waren aus hellem Zucker. Voll Freude brachen
sich die hungrigen Kinder Stücke von dem Dach ab und bissen hinein.
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Da hörten sie eine feine Stimme aus dem
Häuschen: « Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an
meinem Häuschen?» Die Kinder antworteten:
«Der Wind, der Wind, das himmlische Kind,» und ließen
sich beim Essen nicht stören. Da öffnete sich plötzlich
die Tür, und eine hässliche, steinalte Frau mit einem Stock kam
heraus. Die Kinder erschraken furchtbar, aber die Alte wackelte mit dem
Kopf und sagte ganz freundlich: «Ei, ihr lieben Kinder, kommt nur
in mein Häuschen und bleibt bei mir. Ich tue euch nichts.» Da
vergaßen die Kinder ihre Angst und gingen mit der Alten ins Haus,
wo sie gutes Essen und weiche Betten zum Schlafen fanden. Die Alte war
aber eine böse Hexe, obwohl sie zu den Kindern so freundlich gesprochen
hatte. Sie wartete nur darauf, dass kleine Kinder zu ihrem Kuchenhäuschen
kamen. Diese Kinder fing sie dann, um sie zu braten und zu fressen.
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Am nächsten Morgen sperrte die Hexe den
armen Hänsel in einen kleinen Stall. Gretel musste im Haus helfen
und Hänsel Essen bringen, damit er fett wurde; denn die Hexe wollte
ihn erst auffressen, wenn er fett genug war. Jeden Morgen, musste Hänsel
seinen Finger durch das Gitter stecken und die Hexe fühlte, ob er
fett geworden war. Hänsel aber war nicht dumm und steckte einen Knochen
oder ein Holzstückchen heraus. Die Alte merkte es nicht, weil sie
so schlecht sah, und wunderte sich nur darüber, dass der Junge so
mager blieb. Eines Tages aber wurde sie ungeduldig und heizte den Backofen,
um Hänsel zu braten. Gretel weinte, während sie Wasser holte.
Jetzt sagte die Alte zu Gretel:
«Nun sieh nach, ob das Feuer im Ofen richtig brennt!» Sie wollte
aber das Mädchen in den Ofen stoßen und auch braten. Gretel
merkte das und sagte: «Ich weiß nicht, wie ich das machen soll!» «Dumme
Gans!»
rief die Hexe, «du musst nur so hineinkriechen», und sie steckte
selbst ihren Kopf in den Ofen. Da stieß Gretel mit aller Kraft die
Hexe in den Ofen hinein und schlug die Tür hinter ihr zu. Die böse
Alte schrie und heulte entsetzlich, aber es half ihr nichts, sie musste
in ihrem eigenen Backofen verbrennen.
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Gretel befreite schnell ihren Bruder aus
dem Stall. Sie sangen und tanzten vor Freude, weil die böse Hexe tot
war. Im Häuschen fanden sie Gold und Edelsteine und füllten sich
alle Taschen. Nun machten sie sich auf und fanden auch bald den Weg nach
Haus. Die Eltern der beiden saßen traurig zu Haus, denn es hatte
ihnen schon lange leid getan, dass sie ihre Kinder in den Wald geschickt
hatten. Wie froh waren sie jetzt, als die
Kinder ins Haus traten! Alle Not hatte nun ein Ende, denn die Kinder hatten
ja so viele Reichtümer mitgebracht, und sie lebten glücklich
zusammen
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