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Koat griep de Roatt
Vorführung am17.02.1988 (WDR) und am 20.08.1978
Eine Inszenierung von KLT-Straelen
Aufführung am 20.08.1978 auf dem Marktplatz zu Straelen
In Klammern () der Einlass


Das Stück, geschrieben von Hubert Giesberts, wurde am 20.08.1978 während der 550 Jahr Feier der Stadt Straelen auf dem Marktplatz in Straelen mit fast 70 Mitwirkenden aufgeführt. Nachfolgend eine Situationsbeschreibung aus der Rheinschen Post vom 21.08.1978:
KoatEs ist warm, sehr warm, und gerade fliegen die Ratten durch die Luft. „Also nee, so wat", quietscht eine muntere Mittfünfzigerin, und Tausende auf Straelens neuem Markt kichern mit ihr, denn diese Geschichte aus dem Geschichtsbuch der Blumenstadt treibt schon gar zu tolle Blüten. Da proben die Straelener den Aufstand, werfen wagemutig Franzosen aus der Stadt - und das mit toten Ratten. „Koatt, griep de Roatt" - eine wahre Begebenheit aus alter Zeit, im Archiv aufgestöbert, zu Papier gebracht und am Wochenende köstlich aufgeführt vom kameradschaftlichen Liebhabertheater Straelen. Man schreibt das Jahr 1810. Die Steuern der französischen Besatzer zwicken die Bürger wie Blutegel, der Widerstandswille ist in alkoholische Emigration versackt:.....die vermaledeijte Suppsäck!" schimpft die resolute Marizebel gleich in der ersten Szene. Ohnehin hat die Wirtin des „tu't Goolde Haart" von der Straelener Männerwelt nicht gerade den besten Eindruck: „De Vott vool Ängs - allemal." Derb geht's zu, deftig die Sprache und heftig die Lacher im Publikum. Rumoren, Rumpeln, Rülpsen in der improvisierten Bühnenkneipe - dazu urige Typen in zeitechten Kostümen. KoatDer schwarzgewandete, weißhaarige Jochen, Schalk und Nachtwächter, spielt gleichzeitig Kommentator, der den Platt-Analphabeten („Deutzspreäkers") in gewähltem und gut gewürztem Hochdeutsch die Geschehnisse erklärt. Und es geschieht viel. Als die Franzosen, dargestellt als arrogante Mini-Napoleone, die Steuerpapiere gnadenlos kontrollieren, explodiert in Marizebels Kneipe dann doch das rebellische Dynamit: Mistgabeln und Fäuste schwingen durch die Luft, ein würzig fauler Vizebürgermeister wiegelt geschickt, trotz chronischen Mundzuckens, das Volk auf - und schließlich erleben die Besatzer ein Bombardement mit toten Ratten. Sie suchen das Weite: Straelen ist frei - für drei Tage. Ein saftiges Stück, mit viel Raum für Improvisation, mit dem Zwang zu Wiederholungen.  Ein juxiger Theaterspaß. Wer über Fakten genauer unterrichtet werden wollte, für den lag das Wissen auf der Bank. „Information in der Geschichte Straelens" bot die Stadtsparkasse; die Entwicklung von Handwerk und Gemüsebau im Ort dokumentierte die Vereinsbank. Plakate und Anschläge aus preußischer und napoleonischer Zeit, die ersten Zeitungen bis zu den Erlassen der Besatzungsmächte im Jahre 1945 hier, Zuchtberichte, Fachblätter und Flugzettel dort. Hoch informative Wände voll gedruckter Wörter. „Ist ja interessant." Ein Besucher lobte für viele und die Komplimente galten nicht nur den historischen Papieren, sondern auch den Bauten in Kleinholz: Modell Straelen im Jahre 1450 - nachgebaut von der Gemeinschaftshauptschule. Weiterhin eine Ausstellung von wertvollen, historischen Zinnsoldaten aus einer Privatsammlung. Das Stück wurde am 17.02.1988 im Rahmen der WDR-Sendung Gesucht-Gefunden in der Stadthalle in einem kurzen Ausschnitt wiederholt.


Mitwirkende
Rolle/Funktion Darsteller