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Rheinische Post
13.04.1992

Auch ein Schuss Nachdenklichkeit

Erfolgreiche Aufführung des Kameradschaftlichen-Liebhaber-Theaters in der Blumenstadt

STRAELEN. Das Kameradschaftliche-Liebhaber-Theater, das nunmehr seit 111 Jahren auf den Buhnenbrettern der Blumenstadt agiert, 1st sicher-lich eine Laienspieltruppe ähn-lichen Formats, wie sie vielerorts und vorwiegend in der Fastenzeit auf den Dorfern für ein paar vergnügliche und kurzweilige Stunden sorgen. Dennoch ist hier das Bemühen zu erkennen, ohne sich anmaßend zu geben, das Niveau des Laienspiels einen kleinen Deut anzuheben und nicht allein zum billigen Klamauk werden zu lassen. Hierzu tragt sicher auch bei, dass in der Stadthalle der Theaterspaß nicht an Biertischen serviert wird und die Aufführungen vor Stuhlreihen, die ganz vorne von der Stadtprominenz belegt sind, über die Bretter gehen.

Glückliche Hand

Turbulent und heiter inszenierte das

Auch in der Wahl des Stückes bewiesen die Verantwortlichen wieder einmal eine glückliche Hand. Der lustige Schwank ,,Der wahre Jakob" von Franz Arnold und Ernst Bach stand auch schon mal auf den Spielplanen professioneller Bühnen und hinterlässt beim Zuschauer neben dem puren Unterhaltungswert auch einen Schuft Nachdenklichkeit. Da ist der Stadtrat Peter Struve - die Regie weist ihn als Straelener aus - gleichzeitig auch Vorsitzender des Sittlichkeitsvereins in Berlin unterwegs, wo er auch einen Augflug ins großstädtische Nachtleben unternimmt und der Varietetänzerin Yvette verfallt. Diese ist - typisch Theater nun - die Tochter seiner zweiten Ehefrau, von deren Existenz kaum zu glauben - er nichts weiß, und die ihn nun dazu bringen mochte, dass er ,,den wahren Jakob" bei all seinem leichtfertigen Tun in sich "entdeckt". Bis es zur schonungslosen Abrechnung mit dem Schwerenöter kommt, hat er zur unverhohlenen Freude seiner kapriziösen Stieftochter noch einiges durchzustehen. So sorgt sie zunächst für viel Aufregung, als sie ihm in sein Heimatstadtchen Straelen nachreist und in der auf bürgerlicher Sittsamkeit be-dachten Familie Turbulenzen auslost und Verwirrungen stiftet. Mit einbezogen in das Verwirrspiel werden Ehefrau, leibliche Tochter, ein als Geheimrat auftretender Schwager, Freier und zickige Verehrer der Damen. Es dauert dann seine Zeit, bis der so Geprellte und Genasführte Stadtrat zur Räson gebracht und ,,den wahren Jakob" in sich entdeckt. An einer trefflichen Typen-Parade und einer oft kabarettistischen Nummernfolge und an zahlreichen Bonmots hatte das Publikum seinen Spaß. Thomas Meuser als Stadtrat Struve virtuos. Sein ständiger Griff zum Kopf verdeutlichte seine zunehmende Verzweiflung. Die Tänzerin Yvette wurde von Petra Senegacnik sehr kess und am Ende als raffiniert triumphierende Rächerin verkörpert. Betulich dagegen und ausgleichend Barbara Furth als Struves Frau. Zickig und sehr überzeugend als Moralapostel Rolf-Ernst Senegacnik als Geheimrat. Den Grafen von Birksted verlieh Franz Maasackers die vorgegebene tölpelhafte Figur, wahrend Roland Holz als sein Neffe Fred als flotter Bursche beeindruckte, ebenso auch Britta Timmermanns, die als seine Braut überzeugte.

Komödiantisch

Komödiantisches Können zeigten auch Gerd Brimmers als radebrechender englischer Freier und Andre an Mey als schrulliger Kompagnon Struves. Die Nebenrollen waren mit Birgit an Mey, Martin Bordat, der seit über 40 Jahren Mitglied des Theaters ist, Ulrike Brimmers und Siegfried Koelmans optimal besetzt. Ulrike Brimmers hatte das Stuck zügig mit Tempo und ohne Durchhänger in Szene gesetzt und auch Wert auf maßgerechte Kostüme gelegt. Für das richtige Ambiente des flotten Buhnenbildes zeichnete schließlich ein ganzer Stab von Mitarbeitern verantwortlich. Das Publikum fühlte sich bestens unterhalten und geizte zum Abschluss dieses Amüsements nicht mit Beifall.

 

HELMUT SCHOPMANS

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Niederrhein-Nachrichten
15.04.1992

Der Wahre Jakob

NN-Foto:Theo Leie

Bestnoten verdient das Kameradschaftliche Liebhabertheater Straelen für sein neues Stuck „Der Wahre Jakob", das am Samstag in der Stadthalle uraufgeführt wurde. Die schauspielerische Leistung (hier im Bild Britta Timmermanns und Rolf-Ernst Senegacnik) war überzeugend, die Story war witzig und spannend und Buhnenbild professionell in Szene gesetzt. Mit Provinzschauspielerei hat das hier nichts mehr zu tun", meinte ein Zuschauer spontan und sprach damit dem begeisterten Publikum aus der Seele. NN-Foto: Oliver Ackers


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