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Oktoberfest 1968
14.11.1968 im Saal Bilstein (vormals Haal-Bilstein)
In Klammern () der Einlass
Bildershow

Das Liebhabertheater der Blumenstadt hatte seine Freunde geladen und von Überall war herbeigeströmt, was bayrische Gaudi mit niederrheinischem Humor gemixt, erleben wollte.
Oktoberfest 1968Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, war die Begrüßungsrede, die der Präsident der Hobbykomödianten, Hubert Brenk, hielt, kurz und knapp. Da wurden lediglich Lambert Geerling mit seiner " bayrischen" Trachtenkapelle und dem Seniormusiker Heinrich Kürvers sowie Stadtdirektor Glatzel und Friedrich Lenders, Vorsitzender des Dachverbandes der Straelener Vereine willkommen geheißen. Herzliche Dankesworte und donnernden Applaus gab es für das von Hugi Giesberts, dem " Haus- und Hofmaler" des Liebhabertheaters geschaffene Bühnenbild, das ein gewaltiges Bergmassiv zeigte.
Dann war es so weit, für den in der Ewigen Stadt auf Pilgerreisen weilenden Bürgermeister Basten tat der Stadtdirektor die symbolischen Schläge und stach das Fass an, das die Laienspieler für eigenen Bedarf auf der Bühne aufgebaut hatten. Auch mit grüner Schürze und Holzhammer bewehrt, machte sich der Stadtdirektor ausgezeichnet. Zwar sagte seine Frau zur Nachbarin, als sie ihren Mann in dem ungewohnten Habitus walten sah: »Da ist nix drin", womit sie das Fässchen meinte. Sie wurde eines Besseren belehrt, als aus dem hölzernen Behältnis der Gerstensaft rann und die Maßkrüge die Runde machten. Das war für Friedrich Lenders das Startzeichen, die neue Rutschbahn zu eröffnen. Er tat das so gründlich, dass er zwar elegant, jedoch wie eine Rakete in den Saal hinunterschoss und an seinen Ehrenplatz landete.
Oktoberfest 1968Als die Trachtengruppe "Edelweiß" in den Saal schuhplattlerte, hatte sich das männliche Jungvolk in Ermangelung von Sitzplätzen in Scharen an der Theke etabliert, während draußen vor dem Saal noch an die hundert Leute warteten, die vergeblich Einlass begehrten. Auf Oktoberfest-Freuden brauchten sie dennoch nicht zu verzichten, da die Gaudi am Sonntag eine Neuauflage erlebte.
Dann glich die Tanzbahn, nach Einlagen der Glockenrock schwingenden " Edelweiß-Bayern" einem stampfenden Hexenkessel, zu dem Lambert Geerling mit seinen Mannen den Ton angab. Das veranlasste den Stadtdirektor mit wehmütigem Blick zu Friedrich Lenders gewandt festzustellen: " Wie schön, wenn wir das alles noch mitmachen könnten." Frau Dachverbandsvorsitzende, die den " Fuchsbau", die " Gletscherspalte", den " Kuhstall", die Schießbude und all die anderen Attraktionen inspiziert hatte, erregte sich: " Das ist ja toll, was die alles gemacht haben."
Oktoberfest 1968Die Stimmung hatte bereits ihren Höhepunkt erreicht, 'und das Jodeln einer " Edelweiß-Dame war nicht mehr als solches zu vernehmen, als die Wahl der Miss Oktoberfest angekündigt wurde. Hier ging es weniger um Schönheit, als um andere Qualitäten, die vom weiblichen Geschlecht zu erbringen war. Augenrollend wurden Luftballons geblasen 'und mit einem Schlabberlätzchen vor Kleckereien geschützt, um die Wette Sahne geschleckt. Mit zwei Punkten Vorsprung war die " Dame Nr. 3", Berta Beckmann, die nicht wegen ihrer Proportionen den Namen BB erhielt Siegerin dieser Misswahl. Sie durfte ein Bukett herrlicher Anthurien, und die neue Missschärpe in Empfang nehmen. Unter dem bunten Lampionhimmel des prächtig dekorierten Saales tanzten die Oktoberfestgäste bis in den Morgen.

(Ein "Situationsbericht" von Hanns Evers, Redaktionsmitglied der RP am 14.11.1968 in der RP)